Raben in der Bibel
Der Rabe gehört zu den Tieren, die in Literatur und Mythologie immer schon beschrieben worden sind.
In der Bibel ist es nicht anders und, wenn sie auch als unreine Tiere gelten, da sie sich von Aas ernähren, so wird ihnen doch einige Beachtung geschenkt.
Im Alten Testament wird er schon im 1. Buch Mose erwähnt. Der Rabe, den Noah aus der Arche sandte, konnte im Gegensatz zur Taube Futter finden, da er sich von Aas ernährte, und er flog hin und her, bis das Wasser sich verlaufen hatte (1. Mo 8,7).
Im 1. Buch der Könige muss sich der Prophet Elia eine Zeit lang verstecken, nachdem er seinen Landsleuten eine Dürre angekündigt hatte. Gott beauftragt Raben, ihm zweimal am Tag Brot und Fleisch zu bringen.
Auch im Neuen Testament finden sich Stellen, an denen die Raben erwähnt werden.
Im Lukasevangelium sagt Jesus, als es um Sorglosigkeit geht: „Seht auf die Raben, sie säen nicht und ernten nicht, sie haben keinen Speicher und keine Scheune; denn Gott ernährt sie“ (Lk 12,24).
Im Psalm 147 heißt es: „Gott gibt dem Vieh seine Nahrung, er gibt den jungen Raben, wonach sie schreien“ (Ps 147,9). Sie schreien ihren Hunger lauthals heraus und Gott sorgt für sie. Wer bedürftig ist, darf schreien, sagt uns dieser Psalm.
All das klingt an, wenn Jesus im Lukasevangelium die Raben als Vorbilder hinstellt. Sie schreien, sie helfen dem Propheten Elia zum Überleben, sie zeigen, dass nach der Sintflut ein neuer Anfang möglich ist, und sie zeigen an, wenn Menschen sich und andere zugrunde richten. Wenn schon diese Vögel von Gottes Fürsorge leben, wie viel mehr dann wir Menschen. Die Worte Jesu machen Mut, darauf zu vertrauen (Maria Meesters).
In der Literatur haben Raben schon immer eine große Rolle gespielt. Ob im Märchen, wie z.B. „Die Sieben Raben“, als Gedichtvorlage bei E.A. Poe oder in der Kinderliteratur bei Otfried Preußler mit seinen Büchern „Die kleine Hexe“ und „Krabat“. Auch in Bilderbüchern sind sie immer wieder zu finden.
Schon lange habe ich mich mit der Idee beschäftigt, Raben zu töpfern.
Jeder Rabe, den ich getöpfert habe, hat seinen eigenen Charakter und ist mal keck, frech, schüchtern oder stolz und selbstbewusst.
Andrea Koopmann
Ton gebrannt