In dem Ausstellungskatalog "CHRISTUS" von Arnulf Rainer las ich folgendes Zitat:
"Das Kreuz ist das Kürzel für das menschliche Gesicht. Tritt vor den Spiegel, betrachte Dein Gesicht, du wirst sehen, es ist ein Kreuz darin markiert, wo auch immer."
Bei der Dichterin ROSE AUSLÄNDER fand ich die 2.Strophe des Gedichts "Die nach Osten träumen."
Schneeglocken erschallen
goldweise Schalmeien
Ich träume zurück.
Die Kelche füllt er mit Wein
das Osterbrot brach ewr in zwölf
und feierte das Abendmahl.
Dann schluckte er die Marterqual
vergab den Jüngern seinen Tod
schrie dreimal auf und kehrte heim.
Am dritten Tag war
er wieder jung und wunderbar
und blieb 2000 Jahre jung.
Angeregt durch beide Texte habe ich im April 2011 dieses Bild gemalt. Die Leinwand ist zuvor mit Spachtelmasse bearbeitet, dadurch entstanden unregelmäßige Strukturen. Nach der farblichen Grundierung habe ich das Kreuz mit dem Christuskopf schemenhaft angedeutet. Durch das Übergießen mit verdünnter schwarzer Farbe wurden die Spachtelkonturen betont, es entstanden (mit Fantasie!) Figuren unterm Kreuz.
Brigitte Weber
Acryl auf Leinwand 70 x 100 cm