Wenige Monate nach der Einweihung der Margaretakirche wurde am 4. August 1963 das Fundament für einen freistehenden Glockenturm gegossen. Am 3. Februar 1964 erfolgte dann die Einweihung des 35 Meter hohen Turms – allerdings noch ohne Glocken! Bis zum Guss der neuen Glocken am 8. März 1966 in der Glockengießerei „Monasterium“ in Münster wurde weiterhin mit den zwei Glocken im Behelfsglockenturm an der ehemaligen Notkirche geläutet. Zusammen mit seinen Glocken konvertierte dieser Turm übrigens später und tat noch viele Jahre Dienst an der inzwischen profanierten evangelischen Versöhnungskirche. Bei der Weihe am 20. März 1966 durch Dechant Ludwig erhielten die Glocken die Namen Margareta, Petrus, Paulus und Maria. Die Glockeninschriften wurden vom Geistlichen Oberstudienrat, Josef Altrogge, aus Münster verfasst:
Marienglocke (Tonhöhe c´´- 220 kg)
MUTTER des HERRN, höre meine Stimme! Meine Stimme ist Lobpreis für alle vom Geiste Geborenen. Meine Stimme ist Flehen für alle Verlorenen. Mutter unseres Herrn, Mutter aller, die nah sind und fern, lass alle hören meine Stimme!Paulusglocke (Tonhöhe a´ - 380 kg)
Gefäß der Erwählung, der Gnade Hort, Sankt PAULUS- Dir dien´ ich. Wie Du des Herren Namen trugst vor Völker und Könige, wie du das Schwert des Geistes erhobst, das ist Gottes Wort, so erhebe ich meine eherne Stimme.Petrusglocke (Tonhöhe g´ - 560 kg)
PETRUS, Dich preist selig mein Mund. Du hast bekannt Gottes Sohn. Dein Bekenntnis ist ewig der Kirche Wort, ihrer Einheit Felsengrund. Aller Glocken Ton auf dem Erdenrund ist durch Dich eine einzige Stimme.Margaretenglocke (Tonhöhe e´ - 1000 kg)
Nach Sankt MARGARETA bin ich benannt. Ihr Herz ward beseligt durch Gottes Sohn. Ich Glocke ruf´ euch. Hört, hört meinen Ton! Bin Botin der Liebe hoch über dem Land. Euer Herz ist gerufen zu Gottes Thron.
Die Glocken der Margaretenkirche sind mit denen der benachbarten evangelischen Auferstehungskirche abgestimmt. Eine jahrelange, zwischenzeitlich eingeschlafene Tradition, wurde mit Beginn des Kirchenjahres im Dezember 2012 wieder eingeführt: Am Samstagabend läuten alle Glocken gemeinsam den Sonntag ein - ein starkes Zeichen ökumenischer Verbundenheit.
Übrigens: Wussten Sie, dass nicht nur die Glocken Signale vom Turm aussenden? Auch zwei Mobilfunkbetreiber haben ihre Sendeeinrichtungen im Turm installiert und sorgen durch ihre Mietzahlungen für eine finanzielle Entlastung der Kirchengemeinde.
In den ursprünglich freien Raum zwischen Turm und Kirche wurde in den 1980er Jahren das neue Pfarrheim mit der Pfarrbücherei und dem jetzigen Kinder- und Jugendtreff gebaut.