Im Advent gibt es nicht nur die Gedenktage von Nikolaus und Barbara, sondern auch das Fest zu Ehren der Hl. Lucia, das am 13. Dezember gefeiert wird. Besonders in Schweden wird der Heiligen gedacht, wobei es interessant ist, dass das Fest dort erst nach der Reformation an Bedeutung gewonnen hat. Alles Grund genug, um auch in diesem Jahr bei uns wieder ein Luciafest zu feiern.
Zu Beginn versammelten sich die Familien im nur mit Kerzen beleuchteten Keller unter der Margaretakirche, um die Atmosphäre in einer Katakombe nachzuempfinden. Denn dort hatte sich die Heilige um verfolgte Christen gekümmert, die sich in den unterirdischen Höhlen und Gängen verstecken mussten. Die Kinder erfuhren auch von dem Erkennungszeichen der frühen Christen, dem Fisch-Symbol, und seiner Bedeutung. Nachdem wir dieses Zeichen mit Kreide auch an den Kircheneingang gemalt haben, zogen wir in einer Lichterprozession unter den Klängen des "Santa Lucia"-Liedes in die Kirche ein - angeführt von Lucia mit der Lichterkrone (Franziska Wiltink).
Statt des typischen schwedischen Lucia-Gebäcks verteilte unsere Lucia einen Korb voller Muffins - den Kindern war es recht. Im rechten Kirchenschiff war neben der Kerzeninstallation vom 1. Adventssonntag ein Café eingerichtet und es wurden Kaffee, Kakao und andere Getränke angeboten. Alle Gäste des Festes konnten sich noch das "Geheimzeichen" der frühen Christen, den Fisch, als Aufkleber für Auto, Fahrrad oder Bobbycar mitnehmen.
Auch nach dem offiziellen Ende verweilten noch zahlreiche Gäste, um in der besonderen Atmosphäres des Kirchen-Cafés an diesem Sonntag "Gaudete" gemeinsam Adventslieder zu singen.
Fotos: Helga Frickenstein/Rudi Gehrmann