„Du bist mein geliebtes Kind“ – unter diesem Leitgedanken stand der Besinnungsnachmittag der kfd Herz-Jesu und St. Elisabeth. Über 20 Frauen waren der Einladung zu den Mauritzer Franzikanerinnen gefolgt und lauschten interessiert den Worten von Sr. Hiltrud, der Referentin des Nachmittags.
Nach einem kurzen Gebet las sie die Stelle aus dem Matthäus-Evangelium vor, die über die Taufe Jesu im Jordan berichtet. Da heißt es: „Eine Stimme vom Himmel ertönte und sagte: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Freude.“ Gott ist auch unser Vater. So sind auch wir seine geliebten Töchter und Söhne. Seine Liebe gilt jeder und jedem, man kann sie sich nicht erarbeiten, sie ist einfach da, man muss nur offen für sie sein.
Auch der Hl. Franziskus konnte sich als geliebtes Kind fühlen und stand im Mittelpunkt des Nachmittags, geht doch der Orden der Franziskanerinnen auf Franz von Assissi zurück. Sr. Hiltrud berichtete über sein Leben, das von Höhen und Tiefen geprägt war bis hin zu Depressionen – so Sr. Hiltrud – und auch von Konflikten zu seiner wohlhabenden Familie, die andere Pläne mit ihm hatte und seine Art, in Armut zu leben, nicht verstand. Gottes Schöpfung war Franziskus wichtig, er liebte alle Geschöpfe, redete auch zu den Tieren, Sonne und Mond waren für ihn Bruder und Schwester. Er ging auf die Menschen zu und war offen für ihre Nöte. So umarmte er zum Beispiel auch einen Aussätzigen, undenkbar für seine Zeit, denn Aussätzige waren Außenseiter. Aber er brauchte auch immer Momente der Stille, in denen er sich zurückzog.
Kapellenfenster beeindruckten
Der Nachmittag endete mit einer kleinen Wortgottesdienstfeier in der schönen Kapelle, die vor allem durch ihre modernen Fenster beeindruckt, die ihr eine ganz besondere Atmosphäre verleihen. Sie symbolisieren die Schöpfung, und so ist die Verbindung zum Hl. Franziskus da und vor allem zu seinem Sonnengesang, symbolisiert in den oberen Fenstern. Über der Orgel beginnt der Tag mit dem Sonnenaufgang dann geht es in Richtung Altar weiter mit dem blauen Himmel und den Vögeln und endet mit dem nachtschwarzen Firmament mit dem Mond und den Sternen oberhalb des Ausgangs.
Als Erinnerung an diesen Besinnungsnachmittag schenkte Sr. Hiltrud jeder Teilnehmerin einen Flyer mit dem wunderschönen Bild des Sonnengesangs von Sieger Köder. Nach einem herzlichen Dankeschön an Sr. Hiltrud in Form von Spenden für die Arbeit der Ordensfrauen in Indien endete der besinnliche Nachmittag, und man machte sich wieder auf den Heimweg, sicherlich inspiriert durch den einen oder anderen Gedanken von diesem Nachmittag.
Text: Mariele Cordes
Fotos: M. Cordes und M. van Schelwe