Zwölf bewegende und eindrucksvolle Tage auf den Spuren Jesu liegen hinter der Israel-Pilgergruppe unter Leitung von Pfr. Martin Sinnhuber, die in der Nacht zum 19.10. aus dem Hl. Land zurückgekehrt ist.
Von Quartieren in Betlehem, Jericho, Tabgha (See Gennesaret) sowie Jerusalem aus besuchten die 34 Pilger viele Stätten, an denen Jesus gewirkt und gelebt hat: u. a. die Geburtskirche und -grotte in Betlehem, Kana als Ort des ersten Wunders Jesu, die Verkündigungskirche in Nazareth, Kafarnaum am See Gennesaret, das Wirk- und Rückzugsort Jesu war, den Taufort Jesu am Jordan, den Berg Tabor (Verklärung Jesu) und schließlich Jerusalem mit Ölberg, Abendmahlssaal und Grabeskirche als Ort des Leidens, des Todes und der Auferstehung Jesu.
Neben dem intensiven Erleben der heilsgeschichtlich wichtigen Orte tauchte die Gruppe auch in die Historie dieses landschaftlich wunderschönen und kulturell vielfältigen Landes ein. Unter Anleitung unserer einheimischen Reiseleiterin Nora erkundeten wir die Grabanlage des Herodes (Herodeion) und seine Festung in Massada – mit einmaligem Panoramablick auf das Tote Meer. Die Ruinen von Qumran, die Kreuzfahrerstadt Akko und die Mittelmeerstadt Haifa mit der beeindruckenden Tempel- und Gartenanlage der Baha‘i standen außerdem auf dem Programm.
Beim Austausch zum Ende der Reise fiel es den Pilgern schwer, den persönlichen Höhepunkt zu benennen. Genannt wurden immer wieder: die bewegenden Gottesdienste an besonderen Wirkorten Jesu (Hirtenfelder, See Gennesaret, Tabor, Grabeskirche …) die Zeit im paradiesisch und ruhig gelegenen Pilgerhaus in Tabgha mit dem Ritual des allabendlichen gemeinschaftlichen Bades im See Gennesaret, die halbtägige Wanderung durch die Wüste Juda zwischen Jerusalem und Jericho (Wadi Qelt), die gegenseitige Tauferinnerung am Jordan und der Besuch an der Westmauer in Jerusalem am Tag des Torafestes, bei dem unsere Gruppe in die Freudentänze junger Juden einbezogen wurde.
Besonders beeindruckt hat die Pilger auch die Grenzen überwindende Arbeit des Caritas-Baby-Hospitals in Betlehem. Bewegend und beschämend war für alle die Konfrontation mit dem dunklen Kapitel deutscher Geschichte in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.
Die Zeit im Hl. Land auf den Spuren Jesu hat bei jedem und jeder von uns Spuren hinterlassen, von denen viele sicher erst nach und nach sicht- und spürbar werden. Alle waren und sind sehr dankbar für die gute Gemeinschaft der Gruppe und dafür, dass wir trotz der v. a. in Jerusalem spürbaren Spannungen zwischen den Bevölkerungsgruppen wohlbehalten heimgekehrt sind. Uns allen ist das Gebet um Frieden im Hl. Land jetzt umso mehr ein besonderes Anliegen.
Text und Fotos: Verena Schlinkert