Ein wichtiger Meilenstein zur Entstehung des sozial-caritativen Zentrums an der Margaretakirche ist erreicht: Der Sieger des Wettbewerbes ist das Architekturbüro Fritzen + Müller-Giebeler Architekten GmbH aus Münster. Dieses hat das Preisgericht in seiner Sitzung am Freitag, 27. März 2015 nach intensiver Prüfung und Diskussion entschieden.
In ihrer Begründung lobte die Jury unter Vorsitz des Architekten Prof. Andreas Fritzen aus Köln sowohl die städtebauliche Qualität des Entwurfs, als auch die Zusammenlegung einzelner Funktionen der Gemeinde mit dem Wohnprojekt der Alexianer. Es entsteht ein Ensemble aus freigestellter Kirche und ergänzendem Baukörper, welches mit seiner Gestaltung und inhaltlichen Verknüpfung das sozial-caritative Zentrum am Standort zukünftig repräsentiert.
Der Wettbewerb war von der Katholischen Kirchengemeinde Sankt Mauritz gemeinsam mit der Alexianer Münster GmbH ausgelobt worden. Die Vorprüfung der Arbeiten übernahm das Dortmunder Büro Norbert Post und Hartmut Welters, Architekten und Stadtplaner GmbH. Im Preisgericht waren neben dem Pfarrer der Gemeinde, Martin Sinnhuber, und dem Regionalgeschäftsführer der Alexianer Münster GmbH auch weitere Vertreter der Kirchengemeinde, des Bischöflichen Generalvikariats und der Stadt Münster vertreten. Die Jury komplettierten externe Architekten und Stadtplaner.
Alle acht Wettbewerbsentwürfe werden im Rahmen einer Ausstellung in der Kirche St. Margareta, Hegerskamp 5, in 48155 Münster vom 8. April bis einschließlich 23. April 2015 der Öffentlichkeit präsentiert. Die Kernöffnungszeit der Kirche ist: montags bis samstags von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr. (Es wird darum gebeten, die Ausstellung nicht während der Gottesdienstzeiten zu besuchen.)
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Die katholische Kirchengemeinde Sankt Mauritz hat das Ziel, am Kirchort Margareta ein sozial-caritatives Zentrum zu initialisieren. Somit ist eine Neustrukturierung der Kirche St. Margareta mit dem angrenzenden Pfarrheim und dem nebenstehenden Pfarrhaus notwendig. Nach weitreichenden Überlegungen und Sondierungen soll in Abstimmung mit dem Bistum Münster und den Alexianern um einen verkleinerten Gottesdienstbereich herum das sozial-caritative Zentrum mit verschiedenen Einrichtungen entstehen. Das Leben in der Gemeinde soll dadurch bereichert und Möglichkeiten des Miteinanders für alle Gemeindemitglieder geboten werden. Das sozial-caritative Zentrum soll inhaltlich wie baulich durch die Errichtung eines Wohnprojektes auf dem jetzigen Gelände des Pfarrhauses durch die Alexianer Münster GmbH ergänzt werden. Zielsetzung der Gemeinde und der Alexianer ist eine enge Kooperation, wobei gemeinsame Raumnutzungen und auch inhaltliche Synergieeffekte beabsichtigt sind. So ist dieses sozial-caritative Zentrum als ein gemeinsames Bauvorhaben geplant. Als integratives Sozial- und Begegnungszentrum soll das lebendige kirchliche Gemeindeleben mit sozialen Hilfe-, Betreuungs- und Beratungsangeboten im Sinne der Caritas miteinander verbunden werden. Neben einem Gottesdienstraum und Versammlungsräumen sollen auch verschiedene Hilfe-, Betreuungsund Beratungsangebote im neuen sozial-caritativen Zentrum am Kirchort Margareta vorgesehen werden. Dafür stehen der bestehende Kirchenraum und das angeschlossene Pfarrheim sowie die Fläche das abgängigen Pfarrhauses zur Verfügung. Der Umfang des Eingriffes in das Pfarrheim war entwurfsabhängig von den Wettbewerbsteilnehmern zu entscheiden – es galt, unter wirtschaftlichen und gestalterischen Aspekten abzuwägen, ob ein Umbau oder sogar ein Abriss sinnvoll ist.
Insgesamt acht Büros wurden zum Wettbewerb ausgewählt und reichten ihre Arbeiten ein. Die Teilnehmer waren vom Auslober ausgewählt und eingeladen worden. Den Teilnehmern blieben insgesamt zwölf Wochen zur Bearbeitung und Fertigstellung der Entwurfsvorschläge, die bis zum 10. März 2015 eingereicht werden mussten. Nach einer Vorprüfung der anonym vorliegenden Arbeiten durch das Büro Post • Welters, Architekten und Stadtplaner GmbH aus Dortmund, tagte am 27. März 2015 das Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Andreas Fritzen. Erst nach der Auswahl der Preisträger wurde dem Preisgericht die Urheberschaft der eingereichten Arbeiten bekannt gegeben, um eine größtmögliche Neutralität bei der Auswahl und Beurteilung zu gewährleisten. Das Preisgericht empfiehlt, die Verfasser des ersten Preises nun mit der weiteren Detaillierung ihres Entwurfskonzeptes zu beauftragen. Wichtig ist hierbei der Hinweis, dass die erfolgreich aus dem Wettbewerb hervorgegangene Konzeptidee nun weiterer Ausarbeitung und Vertiefung bedarf, insbesondere hinsichtlich der wirtschaftlichen Realisierbarkeit.
Das städtebauliche Konzept mit einem kompakten winkelförmigen Baukörper, welcher zur Firstrichtung der Kirche ausgerichtet ist und einen gemeinsamen Platz für die Alexianer und die Gemeinde ausbildet, stellt eine wesentliche Qualität dieses Entwurfes dar. Die gezeigten Eingänge sind gut positioniert, eine stärkere Betonung des südlichen Eingangs wäre wünschenswert, um die inhaltliche wie funktionale Verbindung der beiden Baukörper noch zu verdeutlichen. Die Freistellung der Kirche im Norden wird deutlich begrüßt. Die dort vorgeschlagene Platzfläche für den Wochenmarkt zu nutzen erscheint sinnvoll, die Fläche sollte weiter qualifiziert werden und eine stärkere Belebung erhalten. Die Verkleinerung des Gottesdienstraumes und die Zuschaltbarkeit des Saales entsprechen den Wünschen der Gemeinde. Das Alexianer Wohnprojekt wirkt insgesamt sehr stimmig, insbesondere die Verknüpfung der Diensträume der Gemeinde und des Beratungsangebotes mit dem Wohnprojekt setzt die gewünschten Synergien zwischen Alexianern und Gemeinde um. Die Grundrisse und die Orientierung des Alexianer Wohnprojektes insgesamt werden positiv beurteilt. Die Anordnung der Gemeinschaftsräume zur Kirche und damit die Zuwendung der Alexianer zum Gemeindeleben der Kirche werden als sehr richtig anerkannt.