Unter dem Motto ?Gerechtigkeit schafft Frieden? fand in Bochum vom 31.8. bis 4.9.1949 der zweite Katholikentag nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Orte der Begegnungen für Hunderttausende waren vor allem auf dem Gelände des Bochumer Vereins, eines Konzerns, der verschiedene Stahl- und Hüttenwerke vereinigte. Für diesen 73. Katholikentag hatte der Bochumer Verein, der von 1841 bis 1971 Gussstahlglocken herstellte, sechs neue Stahlglocken gegossen, die beim Eröffnungsgottesdienst zum ersten Mal läuteten.
Nach dem Fest reisten die Glocken nach Münster und zwar zur Herz-Jesu-Kirche. Dort wurden sie schon sehnlich erwartet und am Vorabend zum Christkönigfest 1949 feierlich geweiht. Wie fast alle Kirchen hatte auch Herz Jesu ihre historischen Glocken aus Bronze 1942 abgeben müssen: Sie wurden für Kriegszwecke eingeschmolzen.
Bronze war nach dem Krieg nur schwer zu beschaffen, so wurden die Stahlglocken des Katholikentags gerne übernommen. Die Herz-Jesu-Kirche selbst war noch stark durch Bomben geschädigt, aber der höchste Kirchturm der Stadt Münster war unbeschädigt: So verbreiteten die sechs Stahlglocken mit vollem Klang schon bald nach der Weihe das Leitwort des Katholikentags von Bochum ?Gerechtigkeit schafft Frieden? über die zu 90% zerstörte Altstadt.
Glocken werden auf die Namen von Heiligen und Schutzpatronen geweiht. Name und ?Aufgabe? stehen als Glockenspruch auf jeder Glocke und machen sie so einmalig:
Die Namen der Herz-Jesu-Glocken und ihre Anliegen:
1. St. Josef protege nos ? Hl. Josef, beschütze uns
2. Cor Jesu, dona nobis pacem ? Herz Jesu, gib uns Frieden
3. Francisce adiuva nos ? Hl. Franziskus, hilf uns
4. Ave Regina coelorum - Sei gegrüßt, Königin des Himmels
5. St. Ludgerus perduca nos ? Hl. Ludgerus, leite uns
6. St. Angeli, nos commitentur ? Ihr Engel, begleitet uns
Ein Video
zeigt die Glocken im Turm ?bei der Arbeit? und lässt ihr beeindruckendes Geläut hören.