Viele Dinge, die wir so manches Mal als selbstverständlich hinnehmen, sind gar nicht so sicher und erwartbar: Den Ernte-Dank erweiterte Pfarrer Dr. Leo Wittenbecher in seiner Predigt deshalb zu einem "Fest in einem neuen Bewusstsein" angesichts der aktuellen Unsicherheiten von Krieg, Klimaveränderung und Energiesorgen.
Rund 150 Mitglieder der Kirchorte St. Konrad, Margareta und Herz-Jesu hatten sich am Sonntag (25. September) zu Fuß, mit zwei oder vier Rädern nach Lütkenbeck begeben, um dort gemeinsam den Erntedank-Gottesdienst unter freiem – und noch dazu bayerisch weiß-blauem – Himmel zu begehen. Dank der guten Planung durch Verantwortliche aller drei Kirchorte gab es ausreichend Sitzgelegenheiten, gute Lautsprecher und nach der Messe eine geschmackvolle Kürbissuppe, Blechkuchen und Getränke – ein weiterer Grund, an diesem Morgen dankbar zu sein.
Und es schien noch viel mehr Ursachen zum Danken zu geben, lauschte man dem Stimmengewirr, als der Zelebrant die Mitfeiernden bat, sich mit den Sitznachbarinnen und -nachbarn über eben solche persönlichen Anlässe auszutauschen. Sich immer wieder herausnehmen zu lassen aus der gewöhnlichen "Durchschnittsdankbarkeit", dazu rief Wittenbecher dann auf, um so in der Nachfolge und Spur Jesu den Blick von sich auf die Mitmenschen zu weiten. Derweil wurde die Kapelle von Haus Lütkenbeck für die jüngsten Gottesdienst-Teilnehmenden zur Kinderkirche.
Dankbar für den schönen Herbsttag und die Gemeinschaft an den rasch bereiteten Tischen, blieben viele der Besucherinnen und Besucher noch gerne nach dem Gottesdienst im Innenhof der historischen einstigen Fürstenanlage. Man traf Bekannte, warf einen Blick in die barocke Kapelle und tauschte Erinnerungen an vergangene Feste und Veranstaltungen auf Haus Lütkenbeck aus. Und bestaunte nicht zuletzt den liebevoll hergerichteten Erntealtar!
Text: Heike Hänscheid
Fotos: Heike Hänscheid, Bernadette Alfert