Im Mai wurde er offiziell eingeweiht: Jetzt folgten 24 Personen - darunter auch Männer - der Einladung der kfd Herz-Jesu und St. Elisabeth zur Besichtigung des Tita-Cory-Campus‘. Tita Cory (zu Deutsch: Tante Cory) ist der Spitzname von Corazon Aquino, die 1986 nach Ende der Diktatur von Marcos erste Präsidentin der Philippinen wurde und als Vorkämpferin der Demokratie gilt.
Der gegenüber dem Universitäts-Klinikum (UKM) liegende Campus des Bistums Münster bietet Wohneinheiten für Studierende, Gemeinschaftsräume und eine Kapelle, die nach dem Seligen Karl Leisner benannt ist. In einem dieser Gemeinschaftsräume wurde die Gruppe von Klinikseelsorger Dr. Leo Wittenbecher empfangen, der bei Kaffee und Kuchen einige allgemeine Informationen zum UKM, seiner Größe und der Seelsorge dort, vor allem aber zum Campus gab.
Die dort wohnenden Studierenden sind nicht konfessionsgebunden, sollten jedoch die christliche Grundhaltung mittragen. Über 200 junge Menschen leben dort in Wohngruppen und haben so gleichzeitig die Möglichkeit, Gemeinschaft zu erleben. Auch Räume, u.a. für die Seelsorge im UKM, befinden sich auf dem Campus. Auf großes Interesse stieß die Information über ein Angebot, Studierenden eine Ausbildung zum ehrenamtlichen Besuchsdienst im UKM anzubieten, was gern angenommen wurde, so Pfarrer Wittenbecher.
Beeindruckende Schlichtheit
Anschließend ging es in die Karl-Leisner-Kapelle, die im November 2022 eingeweiht wurde. Eine Reliquie des seligen Karl Leisner wurde in den schlichten Altar eingelassen. Die gesamte Kapelle beeindruckt vor allem durch ihre Schlichtheit und die lamellenartigen bunten Fenster des Glaskunstwerks EXODUS, entworfen von René Blättermann. Die gegen das Oberlicht gestellten Lamellen wirken wie Seiten eines geöffneten Buches, und es entstehen Lichtreflexe durch den Einfluss der Sonne. Jede Lamelle enthält Wortzitate aus dem Buch Exodus in der Übertragung der hebräischen Schriftzeichen in die bildhafte „protosinaitische“ Alphabetschrift, die als Ursprung weiterer Schriften, wie z.B. Hebräisch, Arabisch, Griechisch, Latein gilt. So entsteht eine Verbindung zwischen den Schwesternreligionen Judentum, Christentum und Islam. Gerade durch die Schlichtheit mit dem Blick auf das Wesentliche, das Kreuz, lädt der Raum zur Stille ein.
Nach einem abschließenden Gebet und einem herzlichen Dankeschön an Dr. Leo Wittenbecher für seine detaillierten Ausführungen machten sich die Besucherinnen und Besucher auf den Heimweg.
Wer mehr über die Glasfenster wissen möchte, findet hier Informationen des herstellenden Glasstudios:
www.derix.com/portfolio-items/tita-cory-campus-muenster-2
Text und Fotos: Mariele Cordes