Gelungene Premiere: Pfarrkonvent Sankt Mauritz. Die Vielfalt des kirchlichen Lebens wurde sichtbar gemacht.
Es war eine Premiere, eine gelungene dazu: Der Pfarreirat der seit eineinhalb Jahren bestehenden Pfarrgemeinde Sankt Mauritz hatte zum ersten „Pfarrkonvent“ eingeladen. Rund 200 Frauen und Männer aus allen fünf Kirchorten machten das Leben, das die große Pfarrei trägt, erlebbar und sichtbar: Von Schule bis Kirchenchor, von Ordengemeinschaft bis Kindergarten, vom Ortsgemeinderat bis zum Krankenhaus zeigten sie Vielfalt und Gewinn auf, die Sankt Mauritz lebendig sein lassen. „Aus dem ,Präsentieren‘ werden heute Abend viele ,Präsente‘“, so begrüßte Gabriele Haubner als Vorsitzende des Pfarreirates die Teilnehmenden.
Einmal im Jahr soll eine Pfarrei zu einem solchen breit aufgestellten Konvent einladen und die Engagierten der Gemeinde und die Partner im Gebiet der Pfarrei auch zu einer kritischen Begleitung der pastoralen, politischen und sozialen Arbeit auffordern. Im Pfarrer-Eltrop-Pfarrheim brachten bei der „Erstausgabe“ die fünf Kirchorte in unterschiedlichen Präsentationen ihre „Leuchttürme“, sprich, die ihnen anvertrauten Schwerpunkte, zum Leuchten.
Humorvoll und spielerisch wurde der vielfältige soziale, ökumenische und caritative Einsatz rund um die Margaretenkirche dargestellt. Mit Mut zur Zukunft unter dem Motto „Konrad baut auf“ lud der Kirchort an der Mondstraße zum Mitgehen für den Bildungsschwerpunkt ein. Einen Blick auf die Pfarrei des Jahres 2034 zu werfen traute sich der Kirchort Edith-Stein, während das Team von Herz-Jesu die neuen Wege – wie ein Kirchencafé, die Kinderkirche oder die Kerzen erhellte Nacht der offenen Kirche – als Beispiele vorstellte. Für den Kirchort Mauritz schließlich beleuchtete die Kinderkirchenlaterne die Familien- und Jugendangebote; doch auch Caritas- und Seniorenarbeit nebst der von Stiftstrompeter Thomas Stählker durch Fanfarengruß vertretenen Kirchenmusik gehören zu den Geschenken für die ganze Pfarrei: Fünf Präsent-Tüten symbolisierten schließlich das „Mehr“, von dem Sankt Mauritz durch die Fusion profitiert.
„Die Stärken jedes Gemeindeteils für die neue Pfarrei fruchtbar zu machen“, das sei die Aufgabe im Zusammenwachsen der ehemals selbstständigen Gemeinden, bat Martin Sinnhuber, der leitende Pfarrer von Sankt Mauritz, alle um „Teamgeist“.
Um den weiteren achtsamen und sorgsamen Blick auf diesen "Teamgeist" ging es auch in der kurzen Vorstellung dessen, was der Pfarreirat unter dem Titel "Wachsen - Wirken - Wahrnehmen" für die nächsten zwei Jahre initiiert hat: Das, was im jetzigen Pastoralkonzept - so eine Art Gründungsvereinbarung für die neue Pfarrei - als Verständnis von Seelsorge, an Schwerpunktsetzungen und strategischen Entscheidungen formuliert wurde, soll aktiv begleitet werden um daraus Erkenntnisse für die Fortschreibung zu gewinnen. Dass es so einen "lokalen Pastoralplan" grundsätzlich braucht, dafür warb Pastoralreferent Jan-Christoph Horn, der diesen Prozess koordiniert. "Was früher noch im Kleinraum besprechbar blieb, braucht in Großorganisationen wie unserer Pfarrei einen verlässlichen Rahmen." Der lokale Pastoralpan sei in diesem Sinne ein Kontrakt zwischen den verantwortlichen Akteuren, Gruppen und Gremien.
Erstmals wird die Pfarrei in 2015 ein gemeinsames Jahresmotto haben. Die Mitglieder des Pfarrkonvents entschieden sich bei drei Angeboten mit deutlicher Mehrheit für das Wort: „Gewährt jederzeit Gastfreundschaft“. Das Ziel, als Pfarrei nach innen wie nach außen offen und einladend auf alle Menschen zu wirken, werde durch dieses Motto noch greifbarer, so hörte man. Den Weg hin zur Verwirklichung des Anspruchs stellte man zum Abschluss des Premieren-Konventes unter den Segen Gottes.
Text und Fotos: Heike Hänscheid