Wir bereiten uns auf Ostern vor. Die 40-tägige Fastenzeit hat begonnen. Ängste und Sorgen um die Zukunft, wie schon lange nicht mehr, umgeben uns. Bereits Im dritten Jahr prägt uns die pandemische Lage.
Weckruf
Der goldglänzende, frisch restaurierte Hahn auf dem Kirchturm der Herz-Jesu-Kirche über dem Kreuz ist ein prägendes Zeichen für Nah und Fern. Er kann für einen Weckruf stehen: die Gegenwart Gottes im Alltag neu, hellwach und motiviert als Gewissheit wahrzunehmen und zu sich sprechen zu lassen.
Vergewissern wir uns in dieser Fastenzeit gemeinsam, dass ein unauslöschbarer Funke von Gottesliebe in uns grundgelegt ist, der auch unsere Sehnsucht nach Glück und Frieden nährt und uns ebenso Kraft gibt für Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Vergebung.
Exodus
Am Kirchort-Herz Jesu verlassen wir nach Ostern das baufällig gewordene Pfarrer-Eltrop-Heim. Gruppen, Gemeinschaften, Verbände suchen vorüber-gehend eine neue Heimat. Der „Exodus“- Auszug aus dem Heim vor dem späteren Abriss hat begonnen. Die Aussicht und Hoffnung auf ein schönes, neu gebautes Pfarrheim, verbunden mit einer Kindertagesstätte, sind eine gute Perspektive. Der Abschied vom jetzigen Pfarrheim, damals nach dem Krieg der Saal als Notkirche schnell aufgebaut, ist schwer und für viele sicher keine einfache Wegstrecke. Denn es gilt, sich nicht nur von Mauern und Räumen zu verabschieden, sondern auch von vielen wertvollen Erinnerungen, Begegnungen, Festen und Ereignissen rund um dieses Pfarrheim über viele Jahrzehnte.
Ohnmächtig und vielfach hilflos erleben wir aktuell in Fernsehbildern und Nachrichten, wie ein Krieg in der Ukraine vieles gerade mutwillig zerstört. Es wird lange dauern, bis Menschen dort wieder aufbauen können. Verlorenes Leben können wir nicht ersetzen. Diesem Land und den vielen betroffenen Menschen gilt unser Mitgefühl. Beten wir gerade in dieser Fastenzeit für all die Menschen in den Krisen- und Kriegsgebieten der Welt.
Aufbruch
Wüstenzeiten durchlebte das Volk Israel, Irrwege und Umwege. Doch sie wagten den Aufbruch dennoch mit der Gewissheit, dass Gott mit ihnen geht. Daran können auch wir uns in der Fastenzeit festmachen. Das aus der Konradkirche ausgeliehene Hungertuch ist hoch oben im Altarraum der Herz-Jesu-Kirche gespannt. Es verändert den Altarraum. Rätselhafte Zeichen und Symbole sind zu erkennen. Die eigene Blickrichtung quasi hoch zum Himmel ist gefragt.
Wie blicke ich auf die Dinge, auf das Leben, auf das Kreuz Jesu Christi, auf die biblische Botschaft? Unser Anspruch ist es, sich diesen Fragen zu stellen. Wir laden Sie ein, in besonderer Weise die biblische Botschaft oder die Bibel selber wieder im Alltag zur Hand zu nehmen. Sie ist voll von hochaktuellen Erfahrungen innerer und äußerer Kämpfe, Klage, Wut, Verzweiflung, Trauer, Angst, Versöhnung und Hoffnung.
Auf dem Hungertuch ist ein Kreuz abgebildet, auch vier Symbole für die vier Evangelisten sind zu erkennen: oben links der Adler des Johannes, oben rechts der Löwe für Markus, darunter schräg an der Seite links der Engel/ Mensch des Matthäus und rechts der geflügelte Stier des Lukas. Ebenso ist die Passion Jesu zu erkennen mit weiteren rätselhaften Symbolen und Zeichen, die es zu entdecken gilt.
In unserer Kirche entstehen im Laufe der Fastenzeit Stationen zu diesem Hungertuch. Wir laden Sie damit ein, Ihren Alltag und Ihre Lebensumstände damit in Verbindung zu bringen.
Wir wünschen Ihnen Gottes heilsame Nähe Tag für Tag!
Herzliche Grüße
B. Alfert
Pastoralreferentin