Der Saal im Pfarrer-Eltrop-Heim in Münster sieht anders aus als gewohnt. Die Schülerinnen und Schüler der Erna-de-Vries-Realschule erwarten am 13. März zwei große Räume aus Stellwänden, verbunden durch einen Gang und acht Aufsteller. Noch bis Sonntag, 24. März, ist die mobile Erlebnisausstellung „Ich geh durch Krieg und Frieden“ zu Gast in der Pfarrei Sankt Mauritz.
Dem Titel der Ausstellung entsprechend gehen Neuntklässler der münsterischen Realschule durch „Krieg und Frieden“. Ursprünglich für den Katholikentag im vergangenen Jahr konzipiert, wird die mobile Ausstellung nun an verschiedenen Orten im Bistum aufgebaut und kann von Schulklassen besucht werden. Daniel Meyer zu Gellenbeck von der Schulabteilung des Bistums war an der Konzeption beteiligt und begleitet die Klasse. Er freut sich, dass die Arbeit auf diese Weise ins Bistum getragen wird. „Es geht nicht darum die Jugendlichen emotional mit Schockeffekten zu übermannen, sondern darum, sich die Themen Krieg und Frieden im Gespräch zu erschließen.“
Lisa Sauer, Pastoralreferentin der Pfarrei, begleitet die Ausstellung: „Einer der beiden Räume steht für Krieg, der andere für den Frieden“, beschreibt sie. Durch einen Gang, mit dem die beiden Räume verbunden sind, können die Schüler von einem in den anderen wechseln „Die Jugendlichen sollen selber erfahren, was Krieg und die Sehnsucht nach Frieden bedeuten“, erklärt Lisa Sauer.
Ein unangenehmer Geruch, Unordnung und Trümmer empfangen die Schüler, die den Krieg-Raum betreten. Der erste Eindruck von Schüler Felix: „Man empfindet Mitleid für die Menschen, die in dem Raum leben müssen.“ Das andere Zimmer beschreibt er als „ein typisches Jugendzimmer“. Es ist das, das für den Frieden steht. „Es ist eine Darstellung davon, wie Jugendliche hier in Deutschland leben könnten“ erklärt Ausstellungsbegleiterin Franziska. Im Gang zwischen den Räumen können die Schüler mit Schwarzlichttaschenlampen Schriftzüge und Symbole entdecken.
An acht Stationen im Raum können sich die Schüler mit Krieg und Frieden auseinandersetzen. Sie betrachten Fotos aus Syrien, verfassen einen Brief zur Versöhnung und erstellen eine Playlist zu den Themen. Andrea Reiling, Religionslehrerin der Klasse, würdigt den Besuch der Ausstellung: „Krieg und Frieden kommen als Themen in der Klasse immer wieder auf, viele Schüler haben Wurzeln in Ländern, in denen kein Frieden herrscht.“ Der Besuch sei damit eine sinnvolle Verbindung zum Unterricht, in dem sich die Schüler zuletzt auch mit Konflikten im Nahen Osten beschäftigt haben. Pastoralreferentin Sauer bestätigt das: „Die Ausstellung hat eine unglaubliche Relevanz für die Schüler.“ Und sie berichtet, dass manche Schüler in den Klassen selber Erfahrungen aus Kriegsgebieten hätten, von denen sie während ihres Besuches erzählen.
Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es hier.
Stefanie Westers
Fotos und Text: Bistum Münster