Hallo liebe Gemeinde!
Am 3. Juni bin ich aus Uganda zurückgekehrt. Ich war dort für 3 Monate in unserer Partnergemeinde in Obiya Palaro (in der Nähe von Gulu) und habe hauptsächlich in der Medizinstation gearbeitet. Ja… was soll ich sagen. Ich vermisse Afrika schon jetzt von ganzem Herzen.
Ich bin zwar mit meinem großen Koffer voller afrikanischer Kleidung und vielen schönen Erinnerungen am Flughafen angekommen, aber was ich zurückgelassen habe, sind all die tollen Menschen, die ich jetzt meine Freunde nennen darf. Und natürlich auch die angenehme Wärme, die ich zu Beginn unfairer Weise noch so verflucht habe und jetzt ein wenig in diesem an Schauern und plusterigen Winden reichen Sommer schon vermisse.
Ich habe mich eigentlich mit eher wenig Vorbereitung in die Afrikareise gestürzt und war natürlich im Flugzeug angenehm aufgeregt, da ich nur wenig über das wusste, was mich dort so erwarten würde. Dass ich mich aber so in dieses Land verlieben würde, damit habe ich echt nicht gerechnet.
Ich bin noch jung, so ist das einfach. Ich kann und darf also nicht von mir behaupten, dass ich das Leiden, das Uganda durchgemacht hat, aktiv mitverfolgen konnte. Als der 20 Jahre andauernde Bürgerkrieg im Norden sich dem Ende neigte, war ich mal gerade 11.
Nun war ich aber vor Ort. Ich darf jetzt erzählen, wie sich die Menschen in Gulu heute fühlen und ich darf etwas Afrika nach Deutschland bringen. Und ich bin sehr dankbar dafür, dass ich die Möglichkeit dazu bekommen habe.
Dadurch, dass in den letzten Jahren viel am Wiederaufbau gearbeitet wurde, und die ugandische Regierung, in meinen Augen, zwar vieles aber nicht alles falsch macht, kann man mittlerweile schon sagen „Den Menschen geht es gut“. Der Begriff „gut“ ist allerdings sehr weit auslegbar. Es gibt eine hohe Arbeitslosigkeit und die Jobs, die es gibt, bringen nicht unbedingt so viel ein, dass man seine Familie immer gut über die Runden bringen kann. Mal müssen Kinder aufhören zur Schule zu gehen, weil einfach kein Geld da ist, oder das Studium wird nach einem Jahr abgebrochen und dann stehen diese jungen Menschen wieder ohne Ausbildung da und halten sich grad so über Wasser. Es gibt noch viele Waisen, nicht nur durch den Verlust von Eltern durch den Krieg, sondern auch durch eine wieder ansteigende Aidsrate. In der älteren Generation stecken häufig noch so viele traumatische Erinnerungen, dass es im Leben einfach nicht rundlaufen kann und die medizinische Versorgung wird zwar besser, ist aber bei weitem nicht gut.
Also die Menschen in Uganda brauchen unsere Hilfe nach wie vor. Es gibt noch genug Zerbrochenes und Kaputtes, was mit unserer Unterstützung wenn nicht geheilt so doch gebessert werden kann.
Abgesehen davon, dass die Uganda-Hilfe St. Mauritz e.V., die Obiya Palaro schon seit vielen Jahren erfolgreich unterstützt, und durch die ich an diesem schönen Ort sein konnte, gerade die Medizinstation zu einem Krankenhaus ausbaut, sammeln wir nun für eine öffentliche Bücherei.
Wir möchten den Menschen dort den Zugang zu Büchern ermöglichen, um das Interesse zu recherchieren, zu lesen, sich zu bilden in mehr Menschen geweckt wird. Wir wünschen uns, dass durch die Bücherei junge Menschen an das Lesen herangeführt werden und Spaß daran entwickeln, Neues zu entdecken oder eine gute Geschichte zu lesen, anstatt in der Freizeit am Straßenrand zu sitzen. Außerdem ist ein gutes Buch, das einen fesselt, auch ein weiteres Stück Lebensqualität und eine Möglichkeit, zu entspannen und den Alltagsstress wenigstens für eine Zeit zu vergessen.
Falls Sie Interesse daran haben, uns zu unterstützen, worüber sich viele nette Ugander und wir uns sehr freuen würden, können sie das über die Bankverbindung, die sie auf unserer Internetseite finden: http://www.uganda-hilfe.de/mithelfen/ueberweisung
Auf der Internetseite haben Sie auch die Möglichkeit, sich über die Organisation genauer zu informieren oder direkt für bestimmte Projekt zu spenden, wie z.B. für die Bücherei (http://www.uganda-hilfe.de/mithelfen/betterplace), welche mir persönlich besonders am Herzen liegt.
Also ganz liebe Grüße von mir - aus der nicht so sommerlichen Heimat
Luzia Bruns
PS: Nach den großen Ferien werde ich im Pfarrheim St. Mauritz von meiner Zeit in Uganda berichten. Der genaue Termin wird noch mitgeteilt.