Direkt zum Inhalt


Termine

Resurrexit - Auferstehungsmusik. Kirchenmusikalischer Vortrag

Wie haben die Komponisten den Credo-Text vertont, welche kompositorische Mittel dienten zur Bestätigung und Unterstreichung? Studiendirektor Otto Bitter gab an 8 Hörbeispielen Antworten.

Es erklangen die Messe Salisburgensis von H. I. F. Biber, die Pauken-Messe von J. Haydn, ein Gregorianisches Credo, Missa Papae Marcelli von G. P. da Palestrina, J. S. Bachs H-Moll-Messe und A. Bruckners Große Messe Nr. 3 f-moll.

Das gemeinsame Band ist die im Credo ausgedrückte Auferstehung Christi, in die der Mensch hineingenommen wird, durch Christi Tod. Bitter zeigte die musikalischen Mittel wie Textwiederholungen, Affirmationen speziell des „resurrexit“, er – Christus - ist auferstanden. Die Melodieführung steil nach oben wird sinnfällig eingesetzt.

Harmonische Abfolgen erläuterte Bitter eigenhändig durch Klaviervorspiel.

Als Höhepunkt wurde Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 2, der Schlusssatz analysiert: bereitet der 4. Satz mit seiner zarten Klage über menschliche Not, mit seinem Flehen die Auferstehungsvision vor, folgt das jüngste Gericht, große Dynamikschwankungen zum Pianissimo, der Chor setzt mit „Aufersteh'n“ ein. Trotz des Imperativs dreifaches Piano mit Zweifel und Angst. Über 40 Minuten steigen die Tonarten auf von 6 „b“ auf Es-Dur mit 3 „b“, „mit Flügeln.. werd' ich entschweben“. Mahlers Sinfonie wird übrigens am 5., 6. und 10. Juli im Großen Haus, Theater Münster aufgeführt.

Bitter bestätigte die Bedeutung von Kirchenmusik in der Verdeutlichung der theologischen Sinnfrage, nach Auferstehung, dem besseren Leben, den letzten Dingen, dem menschlichen Wunsch nach Hoffnung und Trost, den uns nur der Glaube schenkt.

Text: Dr. Michael Althaus