Seit zehn Jahren gibt es die „Aktion Sterntaler“ an den Kirchorten Margareta und Konrad in der heutigen Pfarrei Sankt Mauritz. Aus der Taufe gehoben hat sie einst Karin Brümmer angesichts der vielen sozialen Nöte in der Nachbarschaft. Auch heute noch ist sie Mutter, Motor und Managerin dieses Projektes. Und wenn sie so manches Mal deshalb als „Weihnachtsengel“ tituliert wird, macht sie das genauso verlegen wie stolz.
Die Grundidee ist simpel: Familien und Einzelpersonen, denen es finanziell nicht gut geht, werden diskret und sensibel im Vorfeld der adventlichen Aktion angesprochen. Adressen bekommt die Organisatorin vertraulich von der Caritas oder vom Sozialbüro. „Wenn die Angesprochenen dann mitmachen möchten, darf jedes Familienmitglied einen Wunsch bis höchstens 20 Euro Wert aufschreiben“. Für jeden dieser Wünsche wird ein Stern – statt mit Namen mit einer Nummer versehen - hergestellt und in einer der beiden Kirchen an Tannenzweigen befestigt. Wer von den Gemeindemitgliedern einen der in diesem Jahr 120 Sterne „pflückt“, kauft das entsprechende Teil, verpackt es meist liebevoll und gibt es im Pfarrbüro ab. „Meine Helferinnen und ich sorgen dann dafür, dass die Gaben zu den entsprechenden Familien kommen“, erklärt Karin Brümmer.
Was sich die Menschen wünschen? „Spielzeug, Puppen, DVDs, gerne auch Gutscheine“. Doch häufig findet sich auch Winterkleidung – etwa Jacken – auf den Wunschzetteln. Eine Familie nahm einmal zwei Jahre lang das Angebot der Aktion an, weil das Geld durch Arbeitslosigkeit knapp war. „Später haben sie selbst zwei Sterne vom Baum in der Kirche geholt und mir erzählt, dass sie nun, wo ein neuer Arbeitsplatz da war, etwas zurückgeben wollten“. Solche Erfahrungen sind es, die Karin Brümmer trotz des großen Aufwands rund um das Projekt seit zehn Jahren helfen lassen: „Zwei Jahre nach der Gründung der Aktion, die in einem Familiengottesdienst-Kreis geboren wurde, stand ich plötzlich alleine vor den Sterntalern“. Doch Aufgeben kam für sie nicht infrage – und so ist das Zehnjährige nun auch ihr persönliches kleines Jubiläum. „Was man an Dank und Freude zurückbekommt, ist unbezahlbar“. Wie der Einsatz von Karin Brümmer und ihrem kleinen Helferteam.
Text: Heike Hänscheid, Foto: Bernd Lenkeit