Die Missbrauchsfälle sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen innerhalb der katholischen Kirche haben der Glaubwürdigkeit der Kirche massiv geschadet und viele Christinnen und Christen in eine Vertrauenskrise gestürzt.
Die deutschen Bischöfe haben sich wiederholt dazu geäußert, die Fälle aufzuklären, Transparenz zu schaffen und Maßnahmen zur Sensibilisierung z.B. in der Auswahl und Ausbildung von Seelsorgerinnen und Seelsorgern zu ergreifen.
Die Kirchengemeinden sind aufgefordert, ein „Institutionelles Schutzkonzept“ (ISK) zu erstellen, in dem u.a. bestimmte Standards an Schulungen und Kommunikationswege im Verdachtsfall festgehalten sind. Übergeordnetes Ziel ist nicht ein Bündel von Vorschriften, sondern die Schaffung einer Kultur der Achtsamkeit. Die Themen grenzverletzendes Verhalten und Körperlichkeit in Beziehungen sollen besprechbar werden, Menschen in uns Christen (wieder) diejenigen sehen, an die man sich wenden kann.
In unserer Pfarrei Sankt Mauritz arbeitet eine Arbeitsgruppe am ISK. Pfarreirat, Kirchenvorstand, Jugendvertreter, Kita-Leitung und Seelsorgeteam kommen hier zusammen. Elemente des Schutzkonzeptes gibt es auch schon: Standards bezüglich Schulungen von Jugendleitern und Kirchenangestellten sowie die Reflektion des pädagogischen Handelns in den Jugendleiterrunden z.B. vor und nach Ferienfreizeiten. Das ist positiv zu würdigen.
Die Sensibilisierung von und Vereinbarungen zur Schulung von Katechetinnen und Katecheten und weiteren Akteuren im Umkreis der Kinder- und Jugendpastoral (Musik, Bücherei u.a.) wird nun folgen. Hierzu geht die Arbeitsgruppe in der nächsten Zeit auf die Ansprechpersonen zu.
Wir danken allen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen, die einen authentischen Ausdruck unseres Christ-Seins in dieser Professionalisierung sehen, die dadurch entstehenden Veränderungen mittragen und gleichsam mit drauf achten, dass kein unlebbares oder bürokratisches Monstrum entsteht. Unser Ziel ist es, uns mit Ihnen gemeinsam auf den Weg zu machen, Prävention sexualisierter Gewalt als einen integralen Bestandteil unserer Arbeit und Haltung zu verstehen und hierfür deutliche Signale und Strukturen zu schaffen.