Nach fast eineinhalb Monaten Arbeit ist nun der erste Abschnitt der Orgelrestauration in der Mauritzkirche abgeschlossen. Neben dem Ausbau aller Pfeifen stand vor allem die Technik im Vordergrund. Die durchaus komplizierte Mechanik wurde überarbeitet und Verschleißteile wie z.B. Ledermuttern ersetzt. Ein Teil der Mechanik musste neu angefertigt werden, da die bisherige Konstruktion fehlerhaft war.
Auch wurde eine neue Windlade gebaut, da die bisherige Pedalwindlade aus dem Jahr 1955 stammte und (aufgrund Verarbeitung und Material der damaligen Zeit) unzureichend war. Da die Windladen das „Herz“ der Orgel sind (sie enthalten die Ventile, welche die Luft in die Pfeife lassen) müssen sie unbedingt zuverlässig sein.
Die Luftversorgung wurde ebenfalls verbessert: durch einen zusätzlichen Magazinbalg (=Luftspeicher) werden in Zukunft die Töne stabiler sein. Bisher „wackelte“ es öfter, da nicht alle Pfeifen genug Luft bekamen: die Windkanäle (=Luftleitung) waren zum Teil unglücklich angelegt und es fehlte der entsprechende Speicherplatz im vorderen Bereich der Orgel.
Um der Bildung von Schimmel entgegenzutreten, wurden Heizplatten in der Orgel installiert, welche in Zukunft mittels Hygrostat die Luftfeuchte regeln. Gebläse und Hauptbalg (in der kalten Turmkammer) wurden mit einem Balghaus umgeben, damit keine kalte Luft in die Orgel geblasen wird. Somit sollte die klimatische Lage verbessert sein.
Da nun die gesamte Technik sauber und überarbeitet ist, sind in den nächsten Wochen sämtliche ca. 1300 Pfeifen an der Reihe. Sie werden einzeln geputzt und intoniert, d.h. gestimmt und in ihrer Klanggestalt angepasst.
Zu den folgenden Bildern:
Bild 1: Das ausgeräumte Orgelinnere
Bild 2: Die neue Pedalwindlade
Bild 3: Die Ventile in der Windlade
Bild 4: Die Pedalwindlade an ihrem Platz in der Orgel
Bild 5: Die neue Mechanik zur Pedalwindlade, rechts oben der zusätzliche Balg nach dem Einbau.
Bild 6: Der neue Balg vor dem Einbau.
Bild 7: Die Werkstatt im Turmraum. Rechts, unter Werkzeug und Orgelteilen begraben, das neue Balghaus.
Bild 8: Das gereinigte Orgelinnere vor dem Einbau der ersten Pfeifen.