Vom 13. September bis zum 20. September war Bischof Gerald Almeida aus Indien zu Besuch in Münster. Der BasisGesundheitsDienst und die Margaretengemeinde hatten etwas zu feiern: 40 Jahre lang besteht die Partnerschaft zwischen der Gemeinde St. Margareta und dem Bistum Jabalpur. Umso schöner, dass zu diesem Anlass wieder einmal ein Gast aus Indien zu Besuch war. Vor genau 40 Jahren kam nämlich der damalige Bischof Theophane zum ersten Mal nach Münster. Seitdem ist die Partnerschaft und Freundschaft u.a. durch gegenseitige Besuche immer weiter gewachsen und der BGD engagiert sich unablässig für die indischen Ureinwohner (genannt: Adivasi). Über 250 Projekte im Bereich Bildung, Gesundheit und Soziales sind in den letzten Jahrzehnten in der Diözese Jabalpur mit Hilfe des BGD realisiert worden.
Bischof Almeida nahm seinen Besuch in Münster deshalb auch zum Anlass, um „Danke“ zu sagen. Danke, auch im Namen der vielen Kinder, Jugendlichen, Frauen und Männer in seinem Bistum, die durch die Hilfe des BGD ein hoffnungsvolleres Leben führen können.
Am Sonntag, 15. September, feierte Bischof Almeida gemeinsam mit Pastor Robert Mensinck den Gottesdienst in der Margaretakirche. In einer kurzen Ansprache berichtete er von seiner Papstaudienz, die er erst zwei Tage zuvor erleben durfte. Es war ihm aber auch ein wichtiges Anliegen, zu verdeutlichen, dass es für ihn „fünf Indien“ gibt. Damit wollte er auf die soziale Ungerechtigkeit in seinem Land hinweisen. Neben den Menschen, die ungeheuren Reichtum und sehr viel Macht besitzen (ca. 10% der Bevölkerung), gibt es eben auch die Rechtlosen, Adivasi und Dalits, die am untersten Rand der indischen Gesellschaft leben und teilweiseausgegrenzt und oft sehr arm und mittellos sind. Um diese Menschengruppe kümmert sich kaum jemand, weshalb die Arbeit des BGD auch weiterhin vonnöten ist. Er bedankte sich für die langjährige, gute Zusammenarbeit und die zahlreichen Spenden. Im Anschluss an den Gottesdienst mit indischem Flair, gab es ein fröhliches Wiedersehen mit Gottesdienstbesuchern bei einem Stehkaffee.
Der Besuch der Pleisterschule stand ebenso auf dem Programm, wie der Besuch des Mädchengymnasiums Marienschule in Münster. Beide Schulen sind langjährige Kooperationspartner und veranstalten regelmäßig Sponsorenläufe oder Sportfeste, deren Erlös dem BGD zufließt. Die Schüler*innen und Lehrer*innen begrüßten den indischen Gast freundlich und stellten interessiert vielseitige Fragen. Durch Fotos und Videos der letzten Projektreise konnte ein Einblick in die Arbeit des BGD gegeben werden.
Bischof Almeida nahm sich aber auch die Zeit, für ganz persönliche Gespräche und Besuche: So war er Gast bei einigen ehemaligen Vorstandsmitgliedern und Förderern des BGD. Hierbei wurde gemeinsam und mit großer Dankbarkeit an die Anfänge der Arbeit erinnert.
Natürlich wurden auch Planungsgespräche geführt. Der Vorstand arbeitet Hand in Hand mit Bischof Almeida an neuen Projekten, so dass auch zukünftig den benachteiligten Menschen im Partnerbistum geholfen werden kann.
Ein weiteres Highlight stellte auch der Besuch der Gemeinde St. Johann Baptist in Gimbte dar. Hier zelebrierte der Bischof gemeinsam mit Pfarrer Dr. Martin Thiele den Gottesdienst am Donnerstagabend. Musikalisch wurde der Gottesdienst durch den Kirchenchor begleitet, der extra für den Bischofsbesuch zusammenkam. Anschließend berichteten die Vorstandsmitglieder Hildegard Rickert und Anna Kohlmann über die Arbeit des BGD und von der letzten Projektreise nach Indien. Hierbei entstanden viele Gespräche mit den hoch interessieren Gemeindemitgliedern. Für viele war es ein besonderes Erlebnis, einmal aus „erster Hand“ über die Projekte des BGD zu erfahren und ihre Fragen an Bischof Almeida stellen zu können.
An einem Abend traf sich die ganze „BGD-Familie“: hier begegnete Bischof Almeida, ehemaligen und derzeitigen Vorstandsmitgliedern, deren Angehörigen und weiteren Aktiven des BGD bei Kürbissuppe, Zwiebelkuchen und Federweißem. Ein besonderer Abend, der „Jung und Alt“ zusammenbrachte und eines deutlich machte: der BGD ist gut aufgestellt und hat es geschafft, die so wichtige Arbeit in die nächste Generation zu tragen. Hildegard Rickert stellte fest: „der BGD ist erblich“.
Nach einer abwechslungsreichen Woche, bereichert mit vielen Eindrücken aus Münster und dankbar für die geschenkte Gastfreundschaft, verabschiedete sich Bischof Almeida „auf ein Wiedersehen im Bistum Jabalpur“.
Einen herzlichen Dank allen, die zum Gelingen des Bischofsbesuches beigetragen haben.