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Termine

Arbeitsgruppe "Institutionelles Schutzkonzept" nimmt Arbeit auf

Noch'n Konzept? Wer hat sich das denn ausgedacht? Was steckt dahinter? 

Als Reaktion auf die Aufdeckung der Mißbrauchsübergriffe von kirchlichen Mitarbeitern an Kindern und Jugendlichen haben die Bischöfe verschiedene Maßnahen ergriffen. Grundlegend ist dabei die Erkenntnis, dass Mißbrauch nicht nur eine persönliche Verantwortung auf Seiten des Täters hat, sondern es auch eine institutionelle Verantwortung der kirchlichen Träger für eine Kultur der Achtsamkeit, für Prävention, Schulung und Verfahrenswege bei gemeldeten Verdachtsfällen geben muss. Dies ist auch unserer Kirchengemeinde aufgegeben und ganz bestimmt ungefragt von hoher Bedeutung für uns. Das "Institutionelle Schutzkonzept" bezeichnet dabei die erarbeiteten und festgeschriebenen Absprachen und Regelungen. 

In unserer Pfarrei hat sich jüngst eine Arbeitsgruppe gebildet, die dazu einen Prozess gestalten wird. Verteten sind Menschen aus Pfarreirat, Kirchenvorstand, Jugendarbeit und Katechese, Kitas, Seelsorgeteam und Offener Kinder-/Jugendarbeit. Doch die in der Summe 9 Mitglieder erarbeiten jetzt nicht etwas im "stillen Kämmerlein", was nur wieder das nächste Regelwerk werden würde. Es geht um einen Prozess des Gesprächs, der Situationsanalyse, der Reflektion von Gefahrenstellen, des Vorschlags von Möglichkeiten für Wachsamkeit und Hilfe im Fall der Fälle. Das Thema geht breite Teile der Engagierten und Mitarbeiter*innen der Kirchengemeinde an. Gut ist, das wir in der Gestaltung des Prozesses von Doris Eberhardt, Präventionsfachkraft des Generalvikariats, begleitet werden.

Die Frauen und Männer der Arbeitsgruppe waren im Austausch einig darin, dass das Ziel sein muss, Menschen zu schützen und in Gefährdung zu begleiten. Die beste Prävention ist eine Sensibilisierung auf Täterstrategien und Opfersignale und das eigene Verhalten, das von einem Gegenüber schon als eine Verletzung des sensiblen Nähe-Distanz-Verhältnisses erlebt wird. Es geht nicht um Mechanismen der Kontrolle und der Vorverurteilung kirchlich Aktiver.

Achtsamkeit auf Mißbrauch soll etwas Normales werden, weil es kein Sonderfall sondern - leider - eine Alltagswirklichkeit ist. Es geht dabei auch nicht nur um Mißbrauch in der Kirche, sondern ebenso um Menschen, die im privaten und familiären Umfeld Mißbrauch erfahren und sich uns anvertrauen. Wenn wir als Christinnen und Christen nicht wegschauen, sondern Präsenz zeigen, tun wir damit auch einen Weltdienst aus unserer Sendung heraus. 

Weiterführende Informationen: www.praevention-im-bistum-muenster.de.