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Termine

Priesterweihe von Sebastian Frye an Pfingsten

Es sollte nichts Selbstverständliches sein. Für die Entscheidung zum Priesterberuf hat sich Sebastian Frye darum Zeit genommen. Den „Ruf Gottes“, wie er sagt, immer wieder neu geprüft. Auch während der Ausbildung. Jetzt ist sich der 27-Jährige seines Weges sicher: „Ich freue mich darauf, mutig mit einer Gemeinde die Wege zu gehen, die Gott für uns bestimmt hat.“ Mit acht weiteren Kandidaten wird der gebürtige Eggeroder am Pfingstsonntag, 15. Mai, von Bischof Dr. Felix Genn im St.-Paulus-Dom in Münster zum Priester geweiht.

Bereits während der Oberstufe stellte sich Sebastian Frye grundsätzliche Sinnfragen: „Warum lebst Du überhaupt? Gibt es ein Ziel, auf das Du hinarbeiten möchtest? Ich war auf der Suche“, beschreibt er. Zur gleichen Zeit lernte er einen jungen Priester kennen, der in seiner Heimatpfarrei im Wallfahrtsort Eggerode eingesetzt war. Die Lebensform des jungen Mannes übte eine große Anziehungskraft auf den Schüler aus. „Obwohl er nicht mal einen Fernseher hatte, wirkte er total zufrieden“, blickt der 27-Jährige zurück und schmunzelt. Nach vielen Gesprächen war Sebastian Frye schließlich klar: „Wenn es Gott wirklich gibt, dann möchte ich ihm alles, mein ganzes Leben anbieten.“

Seine Familie und Freunde empfingen ihn mit offenen Armen, unterstützen ihn bis heute in seiner Entscheidung. Und trotzdem kennt er auch Phasen des Zweifelns. „Gerade weil ich aus einem klassischen katholischen Umfeld komme, war es mir wichtig, dass ich diesen Weg nicht nur deshalb einschlage, weil sich alle so darüber freuen“, erklärt Sebastian Frye. Während seiner Ausbildung im Priesterseminar Borromaeum nahm er sich darum eine einjährige Auszeit, bezog eine kleine Wohnung im Münsteraner Kreuzviertel – und wartete auf ein Zeichen. Mitten in der jordanischen Wüste, in der er zwei Wochen mit Mitgliedern der charismatischen Gemeinschaft Emmanuel verbrachte, ereilte ihn der Ruf Gottes ein weiteres Mal. „Das war wie ein Befreiungsschlag für mich“, erinnert er sich.  

Nach der Rückkehr ins Priesterseminar warteten neben dem Theologiestudium weitere Herausforderungen auf den jungen Priesteramtskandidaten. Besonders die beiden Auslandssemester in den USA prägten ihn nachhaltig. Eine große Lebendigkeit und Freude habe er während seines Aufenthaltes in einer afro-amerikanischen Gemeinde erfahren, vor allem in dem Gospelchor, in dem er ein Jahr lang selbst mitgesungen habe. „Das wünsche ich mir auch für unsere Kirche in Deutschland“, sagt er. 

Auch in den vergangenen eineinhalb Jahren, in denen er zunächst als Praktikant und dann als Diakon ganz praktisch in der Pfarrei St. Mauritz in Münster mitarbeitete, hat er viele Erfahrungen gemacht. „Ich habe viel Bestätigung erfahren und festgestellt, wie viel Spaß mir die Arbeit mit den unterschiedlichsten Menschen macht“, sagt er. Gleichzeitig habe ihm die Arbeit in der Flüchtlingshilfe und besonders die Mitarbeit im Sozialbüro der Pfarrei ein stückweit die Augen geöffnet: „So viel geballte menschliche Not habe ich in unserem Land noch nie gesehen.“

Sebastian Frye ist sich bewusst, dass er sich in einer Zeit voller Veränderungen für den Priesterberuf entscheidet. Nicht ganz leicht, aber durchaus bereichernd könne dies sein, sagt er. „In diesen Veränderungen nach Stärken suchen und diese mit den Gemeindemitgliedern gemeinsam herausarbeiten und umsetzen, das ist eine unserer Aufgaben“, bringt es der 27-Jährige auf den Punkt. Nach achtjähriger Vorbereitungszeit freut er sich darauf, endlich selbst „mit zeitgemäßer Sprache neue Wege“ zu finden, denn er weiß: „Ich setze mit meiner Lebensentscheidung auf keinen Fall auf ein sinkendes Schiff.“ 

Nach seiner Weihe feiert der Neupriester seine Primiz, den ersten Gottesdienst, den er als Priester leitet, mit seiner Diakonatsgemeinde am Pfingstmontag, 16. Mai, um 10.30 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche in Münster. Am Sonntag, 22. Mai, um 10 Uhr zelebriert er die Messe in seiner Heimatgemeinde in Eggerode.

Text & Foto: Ann-Kathrin Ladermann, Bischöfliche Pressestelle

Geschenk zur Priesterweihe von Sebastian Frye

Pfarrer Gehrmann hat Sebastian Frye gefragt, über welches Geschenk er sich aus unserer Pfarrei freuen würde: Er freut sich über einen nanziellen Zuschuss für seine Hostienschale. Darüber sind wir dann in jeder Eucharistiefeier auch mit ihm verbunden. Ab sofort stehen in der Sakristei der Herz-Jesu-Kirche und in den Pfarrbüros an der Herz-Jesu- und an der Mauritzkirche Spendendosen mit einer Glückwunschkarte bereit.